Die lieben Kinder. Sie sollen Spaß am Tennis haben. Sie sollen die Technik vernünftig lernen und später erfolgreich Matches spielen. Das alles ist gar nicht so einfach.
Folgende Tipps sollten Sie als Eltern beachten
Dieser Artikel ist Pflichtlektüre für alle Eltern, die vielversprechenden Tennisnachwuchs in die Welt gesetzt haben. Sie kennen nämlich die Aufgabe, ihren Zögling zum Training zu chauffieren. Wobei es vorkommt, dass man dem lieben Töchterchen oder dem Sohnemann
ein wenig dabei zuschaut, wie er unter fachmännischer Anleitung Tennisunterricht bekommt. Schließlich möchte man ja ab und zu mal sehen, was die Kiddies schon so alles gelernt haben. Doch Vorsicht: Genau an dieser Stelle lauert die Gefahr. Dabei handelt es sich um einen bekannten Virus, der plötzlich aus liebevollen Eltern knallharte Tennistrainer werden lässt.
Da man kaum eine Chance hat, dem Virus zu entkommen, wollen wir Sie hier auf zwölf Fehler, die man als Tenniseltern begehen kann, hinweisen und sagen, wie Sie sich verhalten sollten. Vielleicht bleiben Sie dann von diesem Virus verschont.
Ihre Kinder werden es Ihnen danken.
Den meisten Eltern genügt es nicht, ihr Kind einfach nur anzufeuern. Nein, sie wollen ihrem Sprössling am liebsten den Arm führen und ihm zeigen, wie man das Racket richtig hält. Dies ist aber allein die Aufgabe des Trainers – dafür wird er schließlich von Ihnen bezahlt. Also überlassen Sie die Vor- und Rückhandgriffe getrost dem Fachmann.
Wenn Ihr Kind nicht so einen guten Tag hat, schimpfen Sie nicht. Es ist selbst am traurigsten darüber, dass Mami oder Papi nun gar nicht sehen können, wie toll es eigentlich Tennisspielen kann. Also muntern Sie besser durch ein paar liebe Worte den einsamen Kämpfer mit der gelben Filzkugel auf. Dann klappt es bestimmt auch gleich viel besser.
Korrigieren Sie Ihr Kind nicht, wenn es Training hat. Erstens ist auch dafür der Trainer zuständig und zweitens ist es Ihrem Kind bestimmt auch vor seinen Freunden unangenehm.
Wenn Ihr Kind Sie darum bittet, nicht beim Training zuzuschauen, widersetzen Sie sich nicht diesem Wunsch. Nehmen Sie die Bitte ernst und fragen Sie Ihren Zögling, wann Sie denn mal zuschauen dürfen. Man wird sich bestimmt auf einen geeigneten Zeitpunkt einigen können.
Vermeiden Sie Vergleiche mit anderen Kindern. Sagen Sie nie Sätze wie: „Guck’ mal, Max, der Stefan macht das viel besser als du, nun streng dich doch mal an!“ Kinder fühlen sich durch solche Vergleiche in so einem Moment nicht nur als Versager auf dem Tennisplatz, was ja schon schlimm genug ist, sondern auch als Versager auf der ganzen Linie.
Projizieren Sie nicht Ihren eigenen Ehrgeiz auf das Kind. Denken Sie daran: Tennis soll Spaß machen. Der Leistungsdruck kommt später ganz von allein.
Wenn Ihr kleiner Crack mal keine Lust zum Tennistraining hat, zwingen Sie ihn nicht dazu. Er wäre bestimmt sehr lustlos und das Training hätte überhaupt keinen Sinn. Außerdem schonen Sie so auch die Nerven des Trainers, der viel Mühe hat mit einem lustlos auf dem Platz „herumhängenden“, müden Kind. Ist also so ein Aussetzer eher eine Ausnahme, lassen Sie Ihrem Kind einfach mal seine Freiheit. Bemerken Sie jedoch, dass der kleine Schlaumeier sich öfter drücken möchte, fragen Sie ihn nach den Gründen. Vielleicht kommt er ja mit seinem Trainer nicht so gut klar oder es gibt Kinder in seiner Trainingsgruppe, die er nicht mag. Ist das der Fall, gibt es bestimmt die Möglichkeit, eine andere Gruppe für Ihr Kind zu finden. Sprechen Sie in so einem Fall – oder auch nur bei einem Verdacht – mit dem Trainer Ihres Kindes.
Viele Menschen glauben, dass beim Tennistraining ausschließlich die Schläge trainiert werden. Dies ist jedoch ein weitverbreiteter Irrglaube. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie Ihr Kind samt dem Trainer auf einer Wiese „Fangen“ spielen sehen oder irgendwelche undefinierbaren Ballspiele kreischendes Gelächter auslösen. Gerade Beweglichkeit und Koordination müssen im jungen Alter spielerisch erworben werden. Es ist also keine sinnlose Zeitverschwendung, sondern aktives Training.
Wenn Ihr kleiner Tennisheld es nun schon so weit gebracht hat, in einer Jugendmannschaft spielen zu können, wird so langsam aus dem wunderbaren Ballspiel ein wenig Ernst. Statt Ihrem aufgeregten Schützling Druckgefühle zu suggerieren, sollten Sie ihm vermitteln, wie viel Spaß der Wettbewerb bringt, warum gewinnen nicht immer heißen muss, die Nummer eins zu sein und warum Niederlagen nicht das Ende der Welt, sondern, ganz im Gegenteil, einen neuen Anfang bedeuten können. Dies sind die Lektionen des Lebens, die wir durch den Sport lernen. Und es ist die Aufgabe der Eltern, sie zu vermitteln.
Bestimmt begleiten Sie Ihren Tennisyoungster ab und an einmal zu seinen Punktspielen. Wir wissen alle, wie schwer das Zugucken ist. Man steht machtlos am Rand des Platzes und hätte so viele gute Tipps. Doch bitte halten Sie Ihre Gefühle unter Kontrolle. Motivieren Sie Ihr Kind durch freundlichen Blickkontakt mit positivem Gesichtsausdruck und vermitteln Sie ihm Zuversicht und neuen Mut durch kurze Äußerungen wie: „Komm’, macht nichts. Gleich klappt es bestimmt besser“ oder „Du spielst ganz toll – weiter so!“
Ist sie denn nun einmal da, die Niederlage und Ihnen kommt ein ganz abgekämpfter und enttäuschter kleiner Tennisspieler entgegen-geschlichen, nehmen Sie Ihr Kind ganz doll in den Arm und sagen Sie ihm, dass Sie stolz auf es sind. Dies wird ihm zeigen, dass es nicht das Wichtigste ist zu gewinnen. Selbstachtung und sportliche Fairness sind Dinge, die Sie Ihrem Kind unbedingt vermitteln sollten.
Streiten Sie sich nie mit dem Coach vor den Augen und Ohren Ihres Kindes.